Glaskugel am Strand in der sich der Sonnenuntergang spiegelt | © unsplash
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Rund ums Reisen

Sanfter Tourismus: sozial und nachhaltig Reisen

Linz Airport

22.12.2022

Korallenriffe – bunt und voller Leben; Gletscher – eisblau und faszinierend; einsame karibische oder pazifische Traumstrände – mit feinstem Sand, türkisblauem Wasser und Palmen; selbst antike Gebäude, die bereits seit Jahrhunderten bestehen - all das gerät durch den vorherrschenden Massentourismus in Gefahr. In diesem Artikel verraten wir, was nachhaltig Reisen bedeutet und geben Tipps, wie man mit kleinen Änderungen einen Beitrag dazu leisten kann, diese unvergesslichen Sehenswürdigkeiten länger zu erhalten. 

Sanfter Tourismus 

Wichtig für sanften Tourismus ist zuerst einmal, dass man sich der derzeitigen Situation bewusst ist, sich Gedanken darüber macht und auch den Willen hat, nachhaltig zu reisen. Denn das bedeutet, hin und wieder auch Nein zu manchen Angeboten und Bequemlichkeiten zu sagen.  

Was ist nachhaltiger Tourismus? 

Von sanftem Tourismus oder auch von nachhaltigem Tourismus wird gesprochen, wenn Reisen seine negativen Auswirkungen aus ökologischer und soziokultureller Sicht ausgleicht. Demnach ist Reisen nachhaltig, wenn man keine Schäden an Kultur und Umwelt hinterlässt und sich vielleicht auch zusätzlich noch dafür engagiert, die Reiseregion zu fördern, wirtschaftlich, sozial und ökologisch. 

Nachhaltig Reisen: Einfache und praktische Tipps zur Anreise 

Einige Tipps, um das zu erzielen, liegen auf der Hand und sind so einfach wie zuhause auch. Zum Beispiel die richtige Müllentsorgung vor Ort oder die bewusste Wahl des Transportmittels - vor allem auch im Verhältnis zur Aufenthaltsdauer vor Ort. Doch heißt das nicht automatisch, dass auf das Flugzeug verzichtet werden muss. Flughäfen, vor allem in Europa, entwickeln stetig neue Konzepte, um den Umweltschutz zu verbessern. Die deutschen Flughäfen zum Beispiel haben sich im Flughafenverband ADV  zusammengeschlossen und arbeiten dabei eng mit mit den Flughäfen in Österreich und der Schweiz zusammen. Die Zielsetzung des Verbands ist: #Emissionsfrei bis 2050. Außerdem werden zum Beispiel, immer mehr Elektrofahrzeuge am Flughafengelände eingesetzt. Am Flughafen Linz wurde inzwischen sogar eine moderne solarbetriebene Fluggasttreppe installiert. Auch die Entwicklung der Flugzeuge selbst schreitet voran, sodass diese immer nachhaltiger und treibstoffsparender werden. Übrigens spart man auch Sprit, indem man mit wenig Gepäck reist und nur das Nötigste mitnimmt. Nachhaltig Reisen bedeutet also auch, neben den Gewohnheiten, denen man auch zuhause der Umwelt zuliebe nachgeht, sich bewusst Zeit zu nehmen und mit leichtem Gepäck zu reisen.  

Nachhaltig Reisen: So einfach wie Zuhause 

Nicht nur der Weg zum Ziel, sondern auch die Wahl der Unterkunft ist ausschlaggebend für nachhaltiges Reisen. Immer mehr Reiseanbieter, wie TUI oder Alltours bieten spezielle Hotelketten mit Nachhaltigkeitszertifizierungen an. Diese Unterkünfte, auch "grüne Hotels" genannt, legen verstärkt Wert auf Ressourcenschonung, Verminderung des Abfallvolumens, Nachhaltigkeit und Lokalität der verwendeten Produkte und der Co² Bilanz. Aber auch viele andere Tourismusbetriebe verwenden in ihren Küchen bereits regionale und saisonale Bio-Produkte.  Doch um „Greenwashing“, also sich mittels PR-Methoden ein umweltfreundliches Image in der Öffentlichkeit zu verschaffen, von tatsächlichen Bemühungen unterscheiden zu können, sollte man auf Umwelt- oder Nachhaltigkeitszertifikate achten. Die EU hat dafür das „Ecolabel“ eingeführt und auf internationaler Ebene stehen das „TourCert-Label (CSR)“ oder „Green Globe“ für ein besonders nachhaltiges Engagement. In der Unterkunft selbst kann man durch seine eigenen Taten auch einiges zur Ressourcenschonung und zum Umweltschutz beitragen. So muss das Hotelzimmer beispielsweise nicht jeden Tag gereinigt, das Handtuch nicht jeden Tag gewechselt und auch der Teller am Buffet kann bewusst aufgegessen werden. Mülltrennung und das Nutzen öffentlicher Verkehrsmittel funktioniert in fremden Ländern ähnlich wie zuhause auch und trägt oft schon sehr viel zur Nachhaltigkeit bei. 

Junger Tourist zeigt afrikanischem Kind seine Kamera | © Unsplash

Soziales Engagement auf Reisen

Neben dem Engagement für die Umwelt hilft es, zur Erhaltung und Förderung sehenswerter Regionen, sich auch für die Menschen dieser Orte zu engagieren. Dies lässt sich sogar ausgezeichnet mit nachhaltig Reisen verbinden. Lokale Unterkünfte, Restaurants und auch lokale Transportmittel fördern die finanzielle Situation Einheimischer. Um jedoch wirklich in Kontakt zu treten und eine Verbindung zum Reiseland aufzubauen, sollte man sich bereits vorab über die Geschichte, die Kultur und die Sprache des Landes informieren. So kann man den Menschen vor Ort mit Wertschätzung und Respekt begegnen. Eine freundliche Begrüßung in der Landessprache eröffnet nicht nur Gespräche, sondern vielleicht auch Türen. Mit den richtigen Worten kann auch Hilfe und Unterstützung angeboten werden. Manchmal sind Muskelkraft, Know-How oder einfach ein bisschen Zeit wertvoller für die Menschen als Geld. Auch Freiwilligenprojekte können, mit der richtigen Organisation, einen wertvollen Beitrag für die Gesellschaft vor Ort darstellen. Mit Kindern spielen, eine Schule bauen, Strände säubern oder Tiere versorgen - so kann ein Urlaub zu einem ganz besonderen Erlebnis und einer wertvollen Erfahrung werden.

Wer solche Abenteuer gerne erlebt und nicht nur mit leichtem Gepäck – sondern auch mit leichtem Gewissen - losfährt, der reist wirklich für die Zukunft. Denn diese langanhaltenden Erinnerungen und das Gefühl, den Menschen und der Region, welche man so liebt, etwas zurückgegeben zu haben, stellen die wahre Nachhaltigkeit des Reisens dar.