Einweisen Eurowings | © Linz Airport
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Rund ums Fliegen

Vor dem Abflug

Das Flugzeug ist pünktlich gelandet und für die auf ihren Abflug harrenden Passagiere hat das Warten fast ein Ende.  
Der Check-In durch den Handlingpartner ISS Ground Services ist erledigt, die Sicherheitskontrolle passiert und während man auf den Aufruf zum Boarding wartet, wird noch etwas geshoppt oder noch gemütlich ein Kaffee getrunken. Im Handumdrehen sitzt man gemütlich in seiner Maschine Richtung Urlaub, mit den Gedanken schon am Strand und den Zehen im warmen Sand. 
Was aber steckt alles hinter dem raschen und reibungslosen Abflug in den Urlaub? 

Beladung einer Corendon Maschine mit Gepäck | © Linz Airport

Nach der Landung ist vor dem Abflug

Sobald das Flugzeug gelandet ist und die Triebwerke abgestellt sind, beginnt rege Betriebsamkeit, denn das sogenannte „Umdrehen“, das wieder Startklarmachen der Flugzeuge, ist genau durchgetaktet.  Für die Flugvorbereitung ist ca. eine Stunde eingeplant. Die angekommenen Passagiere verlassen das Fluggerät und deren Gepäck wird mittels spezieller Förderbänder ausgeladen. Nun wird alles für den Abflug der neuen Passagiere vorbereitet. 

Flugzeug mit Ground Power Unit | © Linz Airport

Strom an!

Nach dem Abschalten der Triebwerke übernimmt das Hilfstriebwerk APU (Auxiliary Power Unit) im Heck während der Übergangszeit die Strom- und Klimaversorgung. Steht ein Flugzeug länger, liefert ein Bodenstromaggregat, die sogenannte Ground Power Unit, die elektrische Energie. Auch für die Sicherheitschecks im Cockpit und zum Anlassen der Triebwerke vor dem Abflug benötigt das Flugzeug Strom. 

Bunte Koffer vor Cockpit und Flughafenterrasse | © Linz Airport

Auf die richtige Verladung kommt es an

Bevor die Verladung des Fluggepäcks vor dem Abflug beginnen kann, errechnet die Ground Operation im Rahmen der Flugvorbereitung ein Loadsheet, auch „Lade- und Trimm Papier“ genannt. Das Ladedokument erfasst insbesondere das Gewicht und die Verteilung von Passagieren, Kerosin, Fracht, Gepäck und Post, sowie das Gewicht der Kabinenbesatzung, des Trinkwassers und des Caterings. Das Ramp-Handling Team belädt nach diesem Ladeplan den Frachtraum der Maschine und sorgt somit dafür, dass das Fluggerät im Trimm (in Balance) ist. Auch gibt es “spezielles” Gepäck, das gesondert behandelt wird. So wird das als HON deklarierte Gepäcksstück von Vielfliegern so eingeladen, dass es zuerst greifbar ist, da es extra mit einem Fahrzeug vom Flugzeug abgeholt und zur Ankunftshalle gebracht wird. Ebenso an vorderster Front geladen wird das mit HOT gekennzeichnete Gepäck, da es zu Passagieren mit kurzen Umsteigezeiten gehört. Zuletzt gibt es noch das Gepäck mit der Kennzeichnung PRIORITY, welches zuerst in der Ankunftshalle auf das Förderband gelegt wird. 

Zwei Tankwagen von AFS und ein Tankwagen von OMV am Vorfeld | © Linz Airport

Einmal Volltanken bitte!

Der Linz Airport verfügt temporär über täglich einen Tankwagen mit 60.000 Liter Kerosin JET A1 und einen Tankwagen mit 38.000 Liter Kerosin JET A1 des Anbieters OMV. Nach Ausbau und Fertigstellung des neuen Tanklagers mit Ende des Jahres 2022 verfügt der Flughafen über zwei Lager mit je 100.000 Liter Kerosin Fassungsvermögen.
Der Preis des Kerosins ist von Flughafen zu Flughafen verschieden und richtet sich nach dem Bedarf (Flugaufkommen) des jeweiligen Airports. Der Kerosinpreis unterliegt ebenso wie der Benzinpreis Schwankungen und wird daher regelmäßig angepasst. Der Richtwert für einen Liter Kerosin beträgt rund einen 1,90 Euro (Anfang 2022). 
Vor dem Abflug wird für jeden Flug der benötigte Treibstoff berechnet, für die Piloten ist hier auch die Gewichtsangabe zum Berechnen des Starts wichtig.  Zunächst wird der Verbrauch für den reinen Flug für die geplante Route von A nach B kalkuliert (ca. 3 Liter pro Passagier und 200 km), dies nennt man „Trip Fuel“. Zusätzlich zu diesem berechneten Verbrauch kommt noch eine drei- bis fünfprozentige Reserve, der sogenannte „Contingency Fuel“, für den Fall von plötzlichen Umwegen aufgrund von Wetterproblemen, nicht optimaler Flughöhe usw. hinzu. Ebenso einberechnet muss der sogenannte „Alternate Fuel“ werden, der die Kerosinversorgung zum Erreichen eines Ausweichflughafens abdeckt. Außerdem hat jedes gelandete Flugzeug immer mindestens eine Treibstoffreserve für 30 Minuten, den „Final Reserve Fuel“ nachzuweisen. 
Aus all diesen Komponenten setzt sich dann der „Required Takeoff Fuel“ zusammen. Das ist die Menge an Treibstoff, die man in jedem Fall für eine gesetzeskonforme Durchführung des Fluges benötigt 

Flugzeug am Vorfeld bei der Abfertigung | © Linz Airport

Was ein Passagier so alles braucht....

Jedem Passagier seinen sauberen Sitzplatz

Auf Wunsch der Airline wird das Flugzeug am Linz Airport durch das flughafeneigene Personal gereinigt. Alle Decken und Kissen werden eingesammelt und ausgetauscht, die Tischchen und Gepäckablagefächer werden abgewischt, es wird gesaugt, der Müll eingesammelt und entsorgt, sowie die Toiletten gereinigt.  

Brust oder Keule? 

Falls Catering gewünscht wird, wird dieses von DoN Catering Linz direkt am Flughafen nach genauen Angaben der jeweiligen Airline produziert. Ein sogenanntes Spezifikationsblatt zeigt dem Cateringmitarbeiter wie jedes einzelne kalte oder warme Gericht auszusehen hat und auch die genauen Mengenangaben dazu. Fertiges Essen wird aus Gründen der Lebensmittelsicherheit auf 5 Grad runtergekühlt und vor dem Abflug mit speziellen Catering-Fahrzeugen an Board gebracht. 

Wassertank und Bordtoilette  

Nach Bedarf wird Trinkwasser aufgefüllt und die Bordtoilette durch spezielle Einsatzfahrzeuge vor dem Abflug entleert. Der Mythos, dass gefrorene Fäkalienklumpen vom Himmel fallen, stimmt nicht. Alle Abwässer, die während eines Fluges in der Flugzeugtoilette anfallen, landen im einem spezielle Abwasser-Tank. 

Piloten durch das Cockpitfenster | © Linz Airport

In den Startlöchern…

Bevor das Flugzeug endgültig starten kann, führen die Piloten einen Preflight-Check, bei dem alle technischen Funktionen überprüft werden, durch. Ebenso prüft ein Pilot bei einem Rundgang um das Flugzeug dessen äußeren Zustand, dieses Prozedere nennt man „Outside Check“. Das besondere Interesse gilt hier offensichtlichen Beschädigungen, dem Zustand der Turbinen und der Steuerklappen, aber auch dem Fahrwerk und den Bremsen. Der zweite Pilot gibt währenddessen für den Flug wichtige Daten in den Bordcomputer ein. Auch die aktuellen Wetterinfos für den Start, die Strecke und eine Forecast für den Zielflughafen werden von der Austro Control bereitgestellt. Unumgänglich ist auch der „Before Taxi Check“, vor Beginn des Rollvorgangs. Es wird dabei überprüft, ob die Türen verschlossen und alle Passagiere angeschnallt sind. Auch wird kontrolliert, ob die Cockpit-Instrumente und -anzeigen korrekt funktionieren. 
Bei winterlichen Temperaturen wird das Flugzeug bei Bedarf durch den Winterdienst von Schnee und Eis befreit.  

Nun sind alle Vorbereitungen vor dem Abflug erledigt und der Flugreise in den Urlaub steht nichts mehr im Weg. Jetzt heißt es nur noch gemütlich zurücklehnen und den Flug genießen, denn wir sind „ready for take off“! 

Form Flugzeugschlepper 

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