Zwei Feuerwehrleute vor dem Panther des Linz Airports | © Linz Airport
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Schnittstelle Flughafen

Die Betriebsfeuerwehr am Linz Airport

Logo der Betriebsfeuerwehr des Linz Airports | © Linz Airport

Wenn am Flughafen Linz die Sirenen losgehen, setzt sich sofort ein gut trainiertes Prozedere in Gang!
Sobald der „Alarmknopf“ vom Tower gedrückt wird, geht die Alarmierung auch an die Feuerwehr des Fliegerhorst Vogler weiter und die Sirenen ertönen im zivilen wie auch im militärischen Bereich.
Da jeden Tag in der Früh ein genauer Einsatzplan erstellt wird, wissen die Mitarbeiter genau, auf welchem Fahrzeug sie eingeteilt sind und die Mannschaft begibt sich so rasch wie möglich zu den Löschfahrzeugen. Die behördliche Vorlage schreibt es dem Team der Flughafenfeuerwehr vor, dass zumindest ein Feuerwehrmann mit dem Schnellangriffsfahrzeug und somit 50% der vorgeschriebenen Löschmittelmenge binnen drei Minuten bei dem verunglückten Fluggerät sein und mit den Löscharbeiten beginnen muss. Hintergrund ist, dass die Außenhülle der Fluggeräte drei Minuten einem Feuer standhalten. Diese Drei-Minuten-Auflage wird auch immer wieder trainiert und das Erreichen behördlich überprüft. 
Während das Team noch am Weg zu den Fahrzeugen ist, gehen die Tore der Garagen automatisch auf. Ebenso öffnen sich die Türen beider Rosenbauer Löschfahrzeuge der Marke Panther von allein, das Löschfahrzeug startet automatisch, das Blaulicht beginnt zu leuchten und die Kupplung der externen Stromversorgung wird ausgeworfen. So müssen die Feuerwehrmänner nur noch in ihre Monturen „springen“ und auf das Gaspedal drücken. 

Unter dem Motto „Retten, Löschen, Bergen, Schützen“ liegt die Sicherheit und der Schutz der Passagiere, der Mitarbeiter und der Infrastruktur den Feuerwehrmännern am Linz Airport in hohem Maße am Herzen.  

Aufgabenbereich der Betriebsfeuerwehr am Linz Airport 

Luftfahrzeugbrandschutz, Gebäudebrandschutz, technische Hilfeleistung und Brandsicherheitswachen gehören zu den Aufgaben der Mannschaft der Betriebsfeuerwehr, an deren Spitze der Feuerwehrkommandant steht. Das Team besteht aus 4 Feuerwehroffizieren, 4 Feuerwehr-Offizier-Stellvertretern und rund 35 Mann, die sich aus dem Team der Bodenabfertigung und der Werkstätte zusammensetzen. Während der Betriebszeiten des Flughafens ist immer ein Feuerwehroffizier für die Koordination und eine aus mindestens 4 Feuerwehrmännern bestehende Einsatztruppe anwesend, um für einen etwaigen Notfall gerüstet zu sein.  

Der genaue Aufgabenbereich, die exakten Abläufe der verschiedenen Einsätze, maßgebliche Standards und Empfehlungen sind durch internationale (EASA) und nationale (BMK) Richtlinien genau festgelegt.  
Die Ausrüstung und Ausstattung des Feuerlösch- und technischen Rettungsdienstes richtet sich dabei nach dem größten Luftfahrzeug, das den Flughafen anfliegt. Um den Anforderungen der EASA Vorschriften zu entsprechen, wird das Team des Linz Airport durch die Einsatzkräfte des Luftfahrzeug-Rettungs- und ABC-Abwehr-Zuges vom Fliegerhorst Vogler unterstützt. 

Die EASA-Feuerwehrbekämpfungskategorie des Flughafen Linz ist Kategorie 7. Auf Anfrage 2 Stunden im Voraus kann diese auf Kategorie 9 hochgestuft werden.

Zusammengefasst gilt: ohne einsatzbereite Flughafenfeuerwehr, kein Flugbetrieb! 

Die Bergung verunglückter Luftfahrzeuge 

Neben der Personenrettung und, falls erforderlich, der Brandbekämpfung, gehört auch die Bergung eines Luftfahrzeuges zu den Aufgaben der Flughafenfeuerwehr. Falls ein Fluggerät auf der Landebahn bzw. auf den Rollwegen zu Schaden kommt, steht rasches Handeln im Vordergrund, denn solange ein Fluggerät diese blockiert, können keine anderen Maschinen landen oder starten. Viele dieser Einsätze sind zum Glück einfache Reifenpannen.
Dazu steht dem Feuerwehrteam zum Anheben und Abtransport diverses Spezialequipment zur Verfügung, welches gesammelt auf dem sogenannten „Bergeanhänger“ im Hangar untergebracht ist. Bei Bedarf kann die Betriebsfeuerwehr vom Linz Airport auch auf Equipment des Flughafens Wien und des Flughafen Frankfurt als Unterstützung zurückgreifen.  

Notfälle im Flugverkehr 

Für Notfälle im Flugverkehr wurde ein eigener Sonderalarmplan „Flugunfall“ ausgearbeitet. Je nach Größe des Einsatzes, werden über die Landeswarnzentrale bis zu 17 Feuerwehren alarmiert. Die Alarmauslösung wird in der Regel durch die Mitarbeiter im Tower durchgeführt und ab diesem Zeitpunkt läuft der Einsatzplan wie anfangs beschrieben. Der Tower steht während der ganzen Zeit in Funkkontakt mit den Piloten und übermittelt wichtige Informationen an die Einsatzkräfte. 
Viele Alarmierungen am Linzer Flughafen dienen zu Übungszwecken, bei einem richtigen Notfall werden zudem über eine vordefinierte Alarmierungskette zusätzlich Rettungsdienst, Exekutive und weitere definierte Hilfskräfte verständigt. Für eine größere Anzahl von Verletzten werden am Flughafen auch größere Mengen an Sanitätsmaterialien vorrätig gehalten.  

Um einen möglichst reibungslosen Ablauf gewährleisten zu können, werden regelmäßig umfassende Notfallübungen abgehalten, an denen auch externe Kräfte teilnehmen. Die Bezirkshauptmannschaft Linz-Land fungiert am Flughafen Linz als behördliche Einsatzleitung und ist in die Notfallplanung und in die Übungen mit eingebunden. 

Alle Feuerwehrmänner, die an österreichischen Verkehrsflughäfen tätig sind, unterliegen den Ausbildungsrichtlinie des Österreichischen Bundesfeuerwehrverbandes. Diese regelt sowohl die Grundausbildung als auch die laufende Aus- und Weiterbildungsmaßnahmen. Dabei ist die Ausbildung der Atemschutzträger ein wesentlicher Bestandteil. Dieser Hot Fire Drill findet zentral im Übungsgelände der Betriebsfeuerwehr am Flughafen Wien unter realen Bedingungen statt. Jährlich nehmen an dieser Heißausbildung und anderen Schulungen dort ca. 15 Mitarbeiter an einem 2tägigen Atemschutztraining teil. Zusätzlich gibt es noch eine Vielzahl von internen und externen Ausbildungsveranstaltungen, die die Feuerwehrmitglieder des Linz Airport besuchen.  

Fuhrpark der Betriebsfeuerwehr am Linzer Airport 

Für den raschen und wirksamen Einsatz bei Notfällen steht der Betriebsfeuerwehr am Linz Airport ein Fuhrpark von zwei Rosenbauer-Flughafenlöschfahrzeugen „Panther“ mit je einem Fassungsvermögen von 12.500 Liter Wasser, 1.500 Liter Schaum, 500 Kilogramm Löschpulver und 120 Kilogramm CO2. zur Verfügung. Diese speziellen Großflughafenlöschfahrzeuge des österreichischen Feuerwehrbedarf-Herstellers Rosenbauer sind mit zwei Wasserwerfern ausgestattet, welche während der Fahrt in Betrieb genommen werden können und eine Wurfweite von bis zu 100 Metern haben. Diese Werfersysteme können mittels Joysticks vom Fahrerhaus aus bedient werden, somit sind die Panther von einem Feuerwehrmann allein zu bedienen. Außerdem verfügen sie über Selbstschutzdüsen am Fahrzeugboden, die es ermöglichen über brennende Flächen zu fahren und sie vor zu großer Hitze zu bewahren. Die Sechsachser erreichen trotz ihren 25 Tonnen und einer Zuladung von 16.500 Liter eine Höchstgeschwindigkeit von 120 km/h, beschleunigen von 0 auf 80 km/hin in weniger als 31 Sekunden und bleiben, wegen ihres tiefen Schwerpunkts, bis über 30° Grad Seitenneigung stabil.  Sie haben eine Leistung von 560 PS, die Löschpumpe wird zusätzlich von einem separaten Motor angetrieben und hat eine Leistung von 9.000 Litern in der Minute. Mit ihren Außenmaßen von fast zehn Metern und einer Höhe und Breite von drei Metern sind diese „Wunderwerke der Löschkraft“ nicht für den Einsatz im normalen Straßenverkehr geeignet. 

Ebenso zum Fuhrpark gehört ein Tanklöschfahrzeug mit 7.000 Liter Wasser und 1.000 Liter Schaum, ein Rüst-Löschfahrzeug, welches mit 4.000 Liter Wasser und 200 Liter Schaum gefüllt ist. Abgerundet wird der Fuhrpark durch zwei Kommandofahrzeuge, einem Wechselladefahrzeug mit Kran, einem Anhänger für Öleinsätze und einem Anhänger mit Material für die Luftfahrzeugbergung. 

Somit stehen in Summe Löschmittel von 35.000 Liter Wasser, 1.000 Kilogramm Löschpulver, 4.200 Liter Schaum und 240 Kilogramm CO² zur Verfügung. 

Tipp: Im Video "David und der Panther" von autorevue.tv erstaunt die Stabilität der Flughafenlöschfahrzeuge beim Driften im Schnee am Flughafengelände in Linz. 

Wie der Linz Airport generell in den Tag startet, erfährt man im Beitrag: Ein neuer Tag am Flughafen Linz!
 

 

Zwei Feuerwehrleute vor dem Panther des Linz Airports | © Linz Airport

Unter dem Motto „Retten, Löschen, Bergen, Schützen“ liegt die Sicherheit und der Schutz der Passagiere, der Mitarbeiter und der Infrastruktur den Feuerwehrmännern am Linz Airport in hohem Maße am Herzen.